Steirische Unkrautspätzle – Kräuterspätzle mit Kürbiskernöl
„Des Unkraut ghört weg! Ajo, und i hätt gern wieder mal Spätzle“ ließ mich mein Liebster vor kurzem noch schnell wissen, bevor er sich in seinen Arbeitstag verabschiedete. Ein einfaches „Schönen Tag!“ hätte für meinen Geschmack ja auch gereicht, aber was soll!? Ich hab es mir nachzufragen ob das jetzt ne Info oder ein Befehl war […]
„Des Unkraut ghört weg! Ajo, und i hätt gern wieder mal Spätzle“ ließ mich mein Liebster vor kurzem noch schnell wissen, bevor er sich in seinen Arbeitstag verabschiedete. Ein einfaches „Schönen Tag!“ hätte für meinen Geschmack ja auch gereicht, aber was soll!? Ich hab es mir nachzufragen ob das jetzt ne Info oder ein Befehl war und mich mit Hündchen Rosa und Gartenschere in den Garten begeben um einmal mehr festzustellen, dass meine bessere Hälfte mit „Unkraut“ meinen schönen Brennnessel Busch meinte. Normalerweise verwende ich die jungen Blätter gerne für Spinat oder trockne sie um daraus Tee zu machen, aber dieses mal sollte etwas anderes daraus werden. Ich fragte mich warum es bei all den Spätzle Rezepten eigentlich keine wirklich leckere Variante aus meiner Heimat gibt… Wie so oft musste ich das natürlich gleich ändern, und dabei kam dieses wirklich tolle Gericht heraus..
Wie schon erwähnt, habe ich für den Spätzle Teig die noch sehr kleinen jungen Brennnessel Blätter verwendet. Sie schmecken nicht zu intensiv und sind wesentlich zarter im Geschmack . Sammelt eure bitte nur Blätter unbeschmutzten Stellen und zieht euch dabei unbedingt Handschuhe an! Ihr schützt so nicht nur eure Hände, sondern könnt auch gleichzeitig die Blätter noch etwas abstreifen (damit die Nesselhaare kaputt gehen) und ihr tut euch später bei der Weiterverarbeitung leichter. Ich habe zusätzlich noch ein wenig Sauerampfer und Petersilie unter den Teig gemischt, weil der auch gerade in „Schnittweite“ war.. Ihr könnt aber natürlich auch andere Kräuter verwenden oder noch welche hinzugeben. Um den Teig in gleich grosse Spätzle zu verarbeiten, verwende ich immer meinen Spätzlehobel. Ihr könnt ihn aber auch mit einer Teigkarte über eine umgedrehte flache Küchenreibe streichen, oder ihn (wenn ihr besonders geschickt seid – ich bin es auf alle Fälle nicht!) mit einem Messer vom Brett schaben. Da ich nicht wirklich sicher war, ob ich mit meiner spontanen Eigenkreation auch des Gaumenpoetens Geschmack treffen würde, hab ich die Blätter sehr leicht dosiert. Und um dem Ganzen eine typisch steirische Note zu verpassen, habe ich zusätzlich noch einen Schuss vom heimischen Kürbiskernöl über die bereits fertigen Spätzle gegeben…… Ich koche meine Gerichte ja meistens nach Gefühl und ohne genaue Mengenangaben, aber ich habe so gut es ging versucht alles für euch mitzuschreiben, damit ihr euch bei der Umsetzung ein wenig leichter tut. Dem Gatten hat diese frühlingstaugliche Spätzle Variante übrigens sogar so gut geschmeckt, dass er Nachschlag verlangte…. Worauf ich natürlich nur schmunzelnd zurück geben konnte: „Iss nur Schatzi, des Unkraut gehört weg…“ :
Die Brennnessel ca. 1 Minute ins kochende Wasser werfen und im Anschluss schnell eiskalt abschrecken. Die Blätter fein zerhacken und beiseite legen. Die Eier, das Eigelb und die Milch zusammen in eine Schüssel geben und mit dem Mixer verquirlen. Nach und nach das Mehl, sowie die Gewürze dazu geben und so lange mixen bis der Teig Blasen wirft. Sollte euer Teig zu flüssig sein, gebt einfach mehr Mehl dazu! – Ist er zu hart, dann einfach noch nen Schluck Milch oder Wasser drauf. Nun könnt ihr euren Teig ca. 10 Minuten rasten lassen und in der Zwischenzeit schon mal einen grossen Topf mit Wasser zum kochen bringen. Das Kochwasser salzen und die Brennnessel unter den Spätzleteig heben. Jetzt könnt ihr euren Teig (mit Hilfe des Spätzlehobels) ins Wasser gleiten lassen bis die Spätzle an der Oberfläche schwimmen. Spätzle mit Hilfe eines Siebs abtropfen und kalt abspülen, damit sie nicht aneinander kleben bleiben. Butter in einer Pfanne erhitzen und die Spätzle dazugeben. Das Kürbiskernöl über die Spätzle geben, nochmal würzen und kurz bei geringer Hitze durchschwenken. Die Spätzle mit dem Parmesan anrichten und geniessen!Zutaten
Zubereitung
MOHLZEIT!
Wiltraud
29. Apr. 2015 um 10:59 Uhr
Vielen Dank für die tolle Anregung! Ich muss nämlich auch noch eines meiner Blumenbeete von einer hartnäckigen Brennesselkolonie befreien, die sich letzten Herbst dort ausgebreitet hat. Da kann ich die Pieksdinger ja gleich einer sinnvollen Verwndung zuführen. Meine Spatzl (in Bayern gibt es sie auch oft, heißen halt nur ein bisschen anders,) sind meistens einfacher, mit 3 ganzen Eiern auf 300g Mehl, keine Milch und kein Muskat. (Und ich benutze auch einen Hobel, weil ich fürs Schaben vom Brett zu dämlich bin.) Dein Rezept klingt aber sehr verheißungsvoll. Ich glaube, das werde ich mal ausprobieren. Liebe Grüße. Wiltraud
Sarah Thor
30. Apr. 2015 um 15:05 Uhr
Das freut mich sehr, liebe Waltraud!
Lass es dir schmecken!
Wenn mir ganz alles z`blöd is, schütte ich den Teig manchmal auch einfach nur gleich aus einem alten Schnabelbecherl ins heisse Wasser 😉