Natürlich konservierter Rhabarber
Mensch, dass bei mir manchmal auch alles auf den letzten Drücker passieren muss. Ich weiß, die Rhabarber Saison ist leider schon fast zu Ende und ich bin mal wieder reichlich spät dran, aber das Rezept für natürlich konservierten Rhabarber möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten. So ein kleiner Rhabarber Vorrat kann ja schlussendlich nicht schaden, […]
Mensch, dass bei mir manchmal auch alles auf den letzten Drücker passieren muss. Ich weiß, die Rhabarber Saison ist leider schon fast zu Ende und ich bin mal wieder reichlich spät dran, aber das Rezept für natürlich konservierten Rhabarber möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten. So ein kleiner Rhabarber Vorrat kann ja schlussendlich nicht schaden, nicht wahr?
Ich bin mir sicher der eine oder andere von euch hat Rhabarber vielleicht schon mal in Form von Kompott, Marmelade oder Sirup haltbar gemacht. Aber habt ihr ihn auch schon mal natürlich konservierten Rhabarber gemacht, ohne weitere Zutaten und ohne Einkochvorgang?
Als ich meine Schwiegermutter vor etwa 6 Jahren für ihr sensationelles Rhabarberkompott lobte, konnte ich einfach nicht glauben was sie mir da erzählte. Das was ich noch wenige Stunden zuvor wie ein ausgehungerter Löwe genüsslich aus dem Glas löffelte war in Wirklichkeit ihr natürlich konservierter Rhabarber. Sie erzählte mir davon dass das Rezept von ihrer Urgroßmutter sei und sie die Rhabarberstangen lediglich in saubere Gläser eng aneinander schichten und mit kaltem Leitungswasser bis zum Gläserrand auffüllen würde. Gut verschlossen und kühl gelagert seien die Gläser dann mindestens 2 Jahre haltbar.
Ich hab ihr natürlich kein Wort davon geglaubt. Haltbarmachung ohne einkochen und jegliche Zutaten. Wie soll das denn bitte gehen? Auch wenn ihr mir vermutlich erst mal nicht glaubt – Es funktioniert tatsächlich! Mir hat der angeblich natürlich konservierte Rhabarber natürlich keine Ruhe gelassen und mein Interesse geweckt. Also hab ich es bereits vor Jahren darauf ankommen lassen und vorsichtshalber nur zwei kleine Gläser zu Testzwecken angesetzt. Und wisst ihr was? Ich habe es so bereut! Der natürlich konservierte Rhabarber war nämlich nach einem Jahr nicht nur einwandfrei – er war so dermaßen köstlich, dass die zwei kleinen Gläschen schlichtweg viel zu wenig waren.
Zugegeben, anfangs liest sich das Ganze wie ein schlechter Schertz. In Wirklichkeit ist es jedoch eines der ältesten Verfahren um Rhabarber haltbar zu machen. Durch seinen sehr hohen Oxalsäure Gehalt fermentiert der Rhabarber im eigenen Saft und bleibt dadurch unfassbar aromatisch. Er verändert zwar im Laufe der Zeit seine Farbe und wird wesentlich weicher, aber es ist mir in den letzten 5 Jahren tatsächlich noch nie ein Glas davon schlecht geworden. Und weil ich für euch nochmal ganz auf Nummer sicher gehen wollte, habe ich sogar extra ein Glas vom natürlich konservierten Rhabarber aus der Saison 2015 aufbehalten.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass mir das echt nicht leicht gefallen ist! 😀 Wie ihr auf dem Bild erkennen könnt, sind die natürlich konservierten Rhabarberstücke deutlich dunkler geworden und waren von ihrer Konsistenz her sehr musig. Mir persönlich war es zwar zu weich, weil ich es lieber knackiger mag – aber geschmacklich waren die natürlich konservierten Rhabarber Stücke einwandfrei. Ihr glaubt mir noch immer nicht? Dann probiert es doch einfach aus und lasst euch überraschen! Aber wehe hier wird dann im Nachhinein gejammert, weil ihr euch zu wenig Gläser angesetzt habt! :o)
Wo die Liebe den Tisch deckt,
schmeckt das Essen am besten.
Zutaten
Natürlich konservierter Rhabarber
- Rhabarberstangen
- Leitungswasser
- Sterilisierte Gläser
Zubereitung
- Die Rhabarberstangen sehr gründlich abwaschen, schälen und mit dem Messer in Stücke schneiden.
- Die Rhabarberstücke sehr eng aneinander in zuvor sterilisierte Gläser schichten und mit einem Holzkochlöffel zusätzlich noch etwas festdrücken.
- Nun die Gläser mit kaltem Leitungswasser auffüllen und dabei darauf achten, dass alle Rhabarberstücke mit Wasser bedeckt sind. Zur Hilfe kann ein größeres bzw. längeres Rhabarberstück unter den Gläserrand gedrückt werden.
- Die Gläser sehr fest verschließen und an einem kühlen und dunklen Ort mindestens 6 Wochen durchziehen lassen.
- Der natürlich konservierte Rhabarber kann nach dieser Zeit weiterverwertet werden.
Mein Tipp:
Anja Merz
18. Mai. 2021 um 10:14 Uhr
Hallo ?. Ich war auf der Suche nach einem Rhabarber Rezept und bin auf deinen Blog gestoßen. Das Rezept mit dem natürlich konservierten Rhabarber finde ich super. Aber was ist mit der Oxalsäure? Wegen dieser Säure sollte man den Rhabarber doch roh nicht verzehren. Oder wird dann der Rhabarber nach dem konservieren gekocht?
Viele Grüße Anja
Andrea Möhring
15. Mai. 2020 um 13:45 Uhr
wow, so eine tolle Seite, super Anregungen, und dabei so natürlich, einfach großartig, ich muss mir einfach mehr Zeit nehmen und dann alles ganz in Ruhe durchlesen, bisher bin ich für einen “ Zufallsfund “ schlicht begeistert…
Sarah
22. Mai. 2020 um 15:47 Uhr
Liebe Andrea,
Tausend Dank für dein tolles Feedback. Ich hab mich über deine lieben Worte unglaublich gefreut. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und hoffentlich noch ganz viel Spaß beim durchstöbern.
Liebste Grüsse,
Sarah
Refinanzierung Hilken-Kämena
2. Mai. 2018 um 09:19 Uhr
Hallo, ich las gerade deinen Beitrag zur natürlichen Konservierung von Rhabarber. Das kenne ich genauso. Bei mir – wer weiß warum – wird der Rhabarber nicht mal matschig. Egal – Hauptsache, er ist noch gut und schmeckt!
Meine Schwiegermutter erzählte mir, dass sie das mit Stachelbeeren genauso gemacht hätten, als die klein war. Auch das habe ich ausprobiert – und es funktioniert! Diese Säure ist wohl für den stumpfen Plopp unter dem Gaumen verantwortlich. Den haben ja nun beide, Rhabarber und Stachelbeeren. Viel Spaß beim Ausprobieren! So eine Stachelbeer-Baiser.Torte ist Winter auch nicht zu verachten.
Außerdem freut es mich, wenn ich meine Gefriertruhe entlasten kann.
Sarah
27. Mai. 2018 um 22:25 Uhr
Vielen Dank für deine liebe Nachricht. Ich hab mich sehr darüber gefreut. Meine Schwiegermutter legt nicht nur Stachelbeeren so ein, sondern macht das auch mit Gemüse. Ich hab mich allerdings noch nie drüber getraut. Bei mir ist der Rhabarber übrigens normalerweise auch nicht so matschig und dunkel. Ich hab es in dem Fall nur darauf ankommen lassen, weil ich wissen wollte wie lange sich die Rhabarberstangen halten. 😀 Ich wünsche dir noch einen tollen Abend und für morgen schon mal einen guten Start in die neue Woche. <3
Ganz liebe Grüße,
Sarah
Thomas
15. Jun. 2017 um 10:39 Uhr
Hallo, meint kühler und dunkler Ort eventuell auch Kühlschrank?
Sarah
15. Jun. 2017 um 11:05 Uhr
Hallo lieber Thomas,
Ich meinte damit eher einen Keller, da dort wesentlich mehr Platz ist für die Gläser. Ich hab meine Gläser zwar noch nie im Kühlschrank gelagert, aber ich vermute mal dass das auch klappen sollte. Ich würde die Gläser jedoch zuerst vorher 6 Wochen fermentieren lassen und sie dann erst in den Kühlschrank stellen. Ich wünsche dir gutes Gelingen und noch einen tollen Tag.
Ganz liebe Grüsse,
Sarah