Schweinefilet mit Spargel und Rhabarber
„A Schweinderl von da Stongan!? Na, des kommt mir net ins Haus und schon gor net in den Topf!!“, würde meine geliebte Oma jetzt wohl sagen… und ich muss mich ihr da anschließen. Was war sie nur für eine kluge Frau. Sie verstand es aus ganz wenigen Mitteln immer wieder das beste Festessen auf den Tisch […]
„A Schweinderl von da Stongan!? Na, des kommt mir net ins Haus und schon gor net in den Topf!!“, würde meine geliebte Oma jetzt wohl sagen… und ich muss mich ihr da anschließen. Was war sie nur für eine kluge Frau. Sie verstand es aus ganz wenigen Mitteln immer wieder das beste Festessen auf den Tisch zu zaubern und schaffte es trotz ihrer sehr, sehr kleinen Rente dass immer alle mehr als nur genug hatten. Nichts wurde weggeworfen, aus alten Resten wurden neue Köstlichkeiten, aus Fleischknochen die besten Suppen, Apfelschalen wurden zu Tee getrocknet und Würste wurden wie von Zauberhand mal schnell vor dem Mittagessen gefüllt. Ich frag mich bis heute wie sie das alles geschafft hat und würde sie noch so gerne so vieles Fragen, wozu ich früher einfach zu blöd und zu jung war… Früher hat es mich nämlich nicht interessiert wie gewisse Speisen zubereitet werden oder woher sie stammen. Wenn überhaupt, dann hab ich höchstens mal nachgefragt was es zu Mittag gibt. Als Tochter einer Vegetarierin hatte ich natürlich noch zusätzlich Glück immer mit frischen und gesunden Speisen versorgt zu werden, auch wenn ich das als Kind nicht wirklich für besonders schätzenswert befunden habe. Während nämlich so manch andere Schulfreundin von Pommes und Schnitzel erzählte, gabs bei mir zu Hause eigentlich meist nur am Wochenende Fleisch. Nachhaltigkeit war bei uns zu Hause nie ein grosses Thema – weil sie nämlich selbstverständlich war.
Meinen heutigen Beitrag möchte ich der grandiosen Steph beisteuern die in ihrem liebevollen kleinen Kuriositätenladen das Dauer-Blogevent „Rettet den Sonntagsbraten“ ins Leben gerufen hat. Der Begriff Sonntagsbraten steht bei diesem Event stellvertretend für alle fleisch- oder fischhaltigen Rezepte, die bei uns Bloggern Sonntags auf dem Teller landen. Neben einer Ansammlung der verschiedenen Rezepte geht es Steph dabei in erster Linie darum den gezielten Konsum von Fleisch und Fisch zu thematisieren und möchte darin noch zusätzlich auf Herkunft und gesunde Qualität verweisen. Für mich war bei so einer tollen Idee natürlich schnell klar: Das muss ich unterstützen und deshalb möchte ich euch heute meine neueste kleine Eigenkreation zeigen….
Wie ihr oben ja bereits gelesen habt, gab es bei mir zu Hause früher unter der Woche so gut wie kein Fleisch. Das hatte zum einen den Grund dass der tägliche Konsum von Schnitzerl&co schon aus kostentechnischen Gründen für meine alleinerziehende Mama nicht tragbar war und hatte zum anderen den günstigen Nebeneffekt dass meine Mutter die seit meinem 5 Lebensjahr kein Fleisch mehr ist, mitessen konnte. Auch wenn ich mir leider aus Desinteresse nicht besonders viel von meiner Oma abgeschaut habe, so halte ich mich heute doch ganz an ihre Art zu kochen und habe mir eine ihrer Weisheiten verinnerlicht.
„Schau dassd a rechte Qualität host beim Fleisch! Sonst is des olles für nix, Dirndl!“
Aufgrund dezenter Platznot im Gefrierschrank habe ich seit langem wieder mal Fleisch bei unserem Bauern in unserer Nachbarschaft geholt. Da die Nachfrage nach Edelstücken wie Filet usw. sehr gross ist ,verkauft dieser die Fleischstücke nämlich nur dann wenn auch unbeliebtere Stücke mitgenommen werden. Ich mag diese überlegte Regel des Bauern sehr – denn dadurch durften wir schon einige Male erfahren wie köstlich und manchmal sogar geschmacksintensiver auch weniger bekannte Fleischabschnitte sein können. Wir verbinden unseren Bio-Einkauf dann meistens mit einem herrlichen Spaziergang um einen nahgelegenen See und machen zur Belohnung dann ein kleines Päuschen bei dem besagten Bauernhof. Ich liebe diesen kleinen Ausflug mit unserer Goldendoodle Hündin Rosa und freue mich schon immer in der Mitte des Weges auf den kleinen „Hofladen“ – der eigentlich kein typischer Hofladen ist, da er nur aus einem überdachten Stallabschnitt, den je nach Saison variierenden Köstlichkeiten des Hofes und einer schlichten kleinen Kassa (mit der Aufschrift „das ist es mir Wert“) besteht. Während mein Mann letzten Samstag das vorbestellte Fleisch zusammen mit dem Bauern holte, machten ich und Rosa noch ne kleine Shoppingtour durch den Hofladen und gönnten uns das halbe „Sortiment“.. 😉 Neben frischen Eiern, Milch und Käse wanderten dieses mal herrlich frische Rhabarber und Spargel Stangen in meinen Korb und heraus kam dabei diese extrem leckere kleine frühlingshafte Eigenkreation, die ihr unbedingt auch mal probieren müsst!!!!
Für diese leckere „Schweinerei“ habe ich mal was ganz Neues ausprobieren und ich muss mir dieses mal wirklich selber auf die Schulter klopfen… Die Kombination aus dem auf weißen Spargel gegarten Schweinefleisch mit Rhabarberstangen schmeckte echt extrem genial… Um den Geschmack eine interessantere Note zu verleihen hab ich meinem kleinen Experiment noch etwas Honig, Portwein, Knoblauch und Zwiebel hinzugefügt. Für den gewissen Biss habe ich die Rhabarber sowie die grünen Spargel Stangen erst zum Schluss hinzugefügt – so blieb beides sehr knackig in ihrer Konsistenz… Jetzt aber genug herum geschwärmt…. Hier kommt das Rezept: 😀
Zuerst die Gemüsesuppe aufkochen – das Schweinefilet kalt abbrausen mit einem Küchenpapier trocken tupfen und mit dem Paprikapulver, Salz und Pfeffer von allen Seiten gut einreiben. Das Öl in einem Bräter erhitzen und das Filet darin langsam bei mittlerer Hitze rundum anbraten. Fleisch auf einem Teller bei Seite legen. Nun die Zwiebel und den Knoblauch in den selben Bräter geben und ebenfalls kurz anbraten. Mit dem Wein ablöschen und der Suppe aufgießen. Alles kurz stark aufkochen, sodass die Flüssigkeit etwas reduziert wird und den Ofen auf 200c° Umluft aufheizen. Nun könnt ihr den Sauerrahm sowie den Honig unterrühren – die weißen Spargelstangen nebeneinander in den Sud legen und die Kräuter dazu geben. Achtet bitte darauf dass die Spargel leicht mit dem Sud bedeckt sind! Alles ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Jetzt könnt ihr euer Schweinefilet auf die Spargel legen, die Zitronenscheiben neben dem Fleisch verteilen und den Bräter für ca. 15 Minuten auf mittlerer Schiene in den vorgeheizten Ofen geben. Nach Ende der Garzeit die ungeschälten Rhabarberstücke und den grünen Spargel zum Fleisch in den Bräter legen – mit dem Sud ein wenig benetzen und nochmal für ca. 5-7 Minuten in den Ofen zurück geben. Bräter in die Mitte des Tisches stellen und das Sonntagsessen im Kreise eurer Liebsten geniessen!Zutaten
Zubereitung
Steph
19. Mai. 2015 um 10:49 Uhr
Jetzt ist natürlich schon alles weg, aber bei diesem Festschmaus hätte ich auch gerne am Tisch gesessen. Das sieht wirklich ganz großartig aus Sarah. Vielen Dank für diesen tollen Beitrag!
Sarah Thor
20. Mai. 2015 um 11:19 Uhr
Danke, liebe Steph! Ich finde den Grundgedanken hinter deinem Event grossartig!!!! Da bin ich doch gerne mit dabei!